Sportartspezifische Analyse meiner Sportart 
Tanzsport von Philip Hain

Bewegungslernen im Gesellschaftstanz

Um den Gesellschaftstanz konkret ausüben zu können, muss der Einzelne seinen Körper in Bewegung bringen, bestimmte Bewegungsmuster ausführen und diese einzelnen Bewegungsabläufe dann paarweise aufeinander abstimmen. Beim Ausführen eines Tanzes ist somit das gesamte motorische System eines Menschen gefordert. Beim Lernprozess selbst spricht man in der Literatur vom “motorischen Lernen".

Beim Tanzsport wird Tanzen als Sportart ausgeübt. Wettkampfmäßigen Tanzsport nennt man auch Turniertanz.

Tanzen als Sport fördert Muskelaufbau, Motorik, Koordination und Gleichgewichtssinn. Das erfolgreiche Erlernen, Planen und Umsetzen komplexer Bewegungsabläufe.

Tanzen ist ein harmonisches Bewegen zur Musik, es kann aber auch temporeich und anstrengend wie ein Ausdauersport sein. 

Im Einzelnen sind folgende Effekte auf die Gesundheit möglich:
 

 

Gehirn:
Das Gehirn wird besser durchblutet und mit Sauerstoff versorgt. Das führt zu erhöhter Wachheit und verbesserten Funktionen des Gehirns.

Limbisches System, Großhirn, Kleinhirn:
Das limbische System motiviert die Muskelbewegung (Motorik). 
Das Großhirn steuert die Motorik und Sensorik und leitet Impulse über das Rückenmark an die Muskeln weiter. 
Das Kleinhirn koordiniert die Sinnesimpulse aus dem Rückenmark (Sensorik).
Voraussetzung: aufrechte Haltung!
  
Neuronales Netz:
Die Verknüpfung der Gehirnzellen, d.h. der Gedächtnisspeicher, nimmt zu. Im Laufe des Lebens baut das sogenannte neuronale Netz im Regelfall ab. Durch koordinierte rhythmische Bewegungsabläufe wird das Gehirn jung erhalten. Bereits verkümmerte Gehirnareale können wiederbelebt werden.
Tanzen verbessert in jedem Alter das Gedächtnis, das Lernvermögen und die Kreativität.

  
Hormone:
Der Serotoningehalt im Gehirn steigt bei wiederholten Bewegungsabläufen an. Serotonin ist der Stoff, der die Stimmung hebt und Abstand von den täglichen Sorgen nehmen läßt.
Tanzen steigert das Hypophysenhormon ACTH. Es ist das Kreativitätshormon, welches den Körper entspannt, den Geist aber hellwach macht. Tänzer lösen Probleme kreativ. Die rechte Gehirnhälfte wird ständig aktiviert.

 

Endorphine:
Bei gesteigertem Bewegungstempo werden nach einer gewissen Zeit Endorphine (körpereigene Droge) ausgeschüttet. Man verspürt Entspannung und Zufriedenheit

nach und während seiner Leistung.
  
Muskeln:
Die Funktion der Muskelzellen verbessert sich, die Durchblutung wird gesteigert. Die intra- und intermuskuläre Koordination wird gefordert und gefördert. Muskelverspannungen werden gelöst. Die muskuläre Differenzierungsfähigkeit verbessert sich.

Gelenke, Sehnen und Bänder:
Die Beweglichkeit der Gelenke wird erhalten oder verbessert. Sehnen und Bänder sind besser durchblutet und schützen somit die Gelenke.
  
Wirbelsäule:
Durch das Tanztraining wird die Beweglichkeit der Wirbelsäule erhalten oder verbessert. Der Haltungsapparat wird bewusst trainiert. Bandscheibenschäden wird damit vorgebeugt, d.h. sie können vermieden werden.
  
Innere Organe:
Je nach Belastung wird das Herz leistungsfähiger und die gesamte Durchblutung angeregt.
Die gesteigerte Sauersoffversorgung verbessert die Belüftung und Durchblutung der Lunge und Kohlendioxyd wird schneller ausgeschieden.
  
Immunsystem:
Die Anzahl der Killerzellen wird durch Tanztraining positiv beeinflusst. Die Fähigkeit der Immunzellen, unerwünschte Eindringlinge zu vernichten, steigt durch Bewegungstraining deutlich an.
Bei ausdauerndem Tanzen in gesteigertem Tempo verändert sich das Enzymsystem positiv. Es bilden sich fettverbrennende Enzyme.
Bewegung erhält den Mitochondrienbesatz der Zelle. Damit steigen Leistungsfähigkeit und Konzentration.

Zum Tanzen gehört Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft, Gleichgewicht, Körperbeherrschung, Musikalität, Rhythmus, Ausdruckskraft und Flexibilität.